Von Ziegenhain nach Marburg

Halbzeit. 12 Tage nach dem Start in Eisenach haben wir ca. 190 km zu Fuß zurückgelegt und sind in Marburg angekommen.

An den beiden letzten Tagen wurde die Wanderroutine aufgehoben, einfach deshalb, weil wir in Pashya/Gertis Heimat waren. In Kirchhain treffen wir Cousin Heinrich, der die nachfolgenden 7 km durch das Ohm-Tal mit uns wandert und über Störche und Greifvögel fachsimpelt. Ziel ist Großseelheim, ein Stadteil von Kirchhain. Hier leben (Cousin) Konrad und (Lebensgefährtin) Hannelore, die uns gastfreundlich aufnehmen, großzügig mit selbstgemachten Wurstwaren bewirten, über alle Neuigkeiten ins Bild setzen und uns am Folgetag sogar ihr Auto leihen. Und das war richtig gut, anders wäre das Programm nicht zu schaffen gewesen.

Pashya/Gertis Problemfuß zickte, die nächstgelegene Orthopädin, Fr. Dr. Bernstein stellte ein vernichtendes Urteil über die Einlagen in den Wanderschuhen aus. Das ortsansässige Sanitätshaus Happel gab alles. Entgegen aller üblichen Terminabläufe waren innerhalb eines Tages neue Einlagen gefertigt und die Absätze der Wanderschuhe präpariert (gefühlt läuft es sich jetzt federnd wie auf Waldboden 🙂
Derweil fahren wir nach Betziesdorf, Pashya/Gertis Heimatdorf und ebenfalls Stadtteil von Kirchhain. Wir besuchen das Grab der Eltern (sind verzaubert von der Üppigkeit des Lavendels und den 100erten Bienen, Hummeln und Schmetterlingen) und anschließend Carola und Jacob die sich jahrein-jahraus rührend um die Grabpflege kümmern und uns mit weiteren Ereignissen aus dem Dorfleben bereichern.
Am frühen Nachmittag folgen wir der Einladung von (Cousin) Heinrich und Verena (seiner Frau). Wie schön, die beiden Töchter (Großnichten) Heike und Anke kommen mit ihren Kindern, Sebastian der Sohn und Jungbauer, macht sich für eine Weile von der Feldarbeit frei und wir verbringen gutgelaunt einen heiteren Nachmittag mit Kaffeetrinken und Kirschen pflücken, der dann in eine Abendvesper incl. Hausmacher Wurst und Schinken von Wildschwein, Rind und Hirsch sowie selbstgemachtem Wein mündet.
AM 29. Juni erreichen wir Marburg, den ersten Teil der Wandertour: Halbzeit.
Liebe Pashya und Georg, eure Tour hat nicht nur Kultur zum Ziel, sondern bindet auch ein kulinarisches Familientreffen ein. Es sorgt ja für Aufsehen und wird mit leckeren, regionalen Speisen belohnt, wenn die „Hamburger“ auf einmal zu Fuß daher kommen! Weiter so und bequem mit guten neuen Sohlen. Bruni