Die Oberstadt von Berleburg schmiegt sich schiefergeschindelt um die imposante Schlossanlage.

Dabei fällt auf, dass unsere Wanderung auch eine Tour durch die Baugeschichte (des ländlichen Raumes) ist. In der Heide dominierte der Klinker als Massivbau oder Fachwerk. Etwa seit dem Übergang von Niedersachsen nach NRW sehen wir gelegentlich Feldsteinbauten. Die Dächer sind nicht mehr rot sondern grau. Beim Fachwerk wird der Klinker
durch Putzgefache abgelöst. Im Sauerland sind es immer schwarze Balken. Für touristische Orte wie z.B. Oberkirchen scheint es eine Gestaltungssatzung zu geben. Um Fachwerk-Anmutung zu erreichen wird oft Fachwerkbau nur vorgetäuscht indem äußerlich Bretter auf dem Mauerwerk angebracht und die scheinbaren Gefache mit Wärmedämmputz gefüllt werden. Ab Bad Laasphe sehen wir auch braun gestrichenes Fachwerk, gelegentlich mit Zierornamenten. Ganz typisch ist die Verwendung von Schiefer für das eindecken der Dächer, verkleiden der Wetterseiten oder des ganzen Hauses mit unterschiedlichen Schindelformen.

Die Lahnquelle ist enttäuschend, weil sie kein Wasser führt. Aber nur 2 km weiter plätschert ein munteres Bächlein: Bullerbü im Lahntal.

Im Lahnhof erklingt von den Nebentischen breites Hessisch und erzeugt Heimatgefühle bei Gerti/Pashya. Im nächsten Ort Deuz erklingt Rheinisches Platt und erzeugt Heimatgefühle bei Georg. Dort stößt auch die Marburger auf die Kölner Straße

Es ist nicht immer einfach eine Unterkunft dort zu finden, wo man die Etappe gerne beenden möchte. Gestern mussten wir z.B. deutlich weiter laufen als geplant.

So unterschiedlich wie die Eindrücke der Natur sind auch die Unterkünfte. Mal ist es der schlichte Landgasthof, mal die Jugendherberge, mal die Familienpension oder ganz ausnahmsweise das Hotel mit Sauna.